Frühchengedanken 2: "Mama, ich atme nicht allein. Noch nicht"
„Hallo Mama,
ich bin da. Ganz plötzlich. Ganz klein. Und doch voller Leben.
Hier draußen ist alles so laut, so hell, so anders als dein Bauch, wo es immer warm und sicher war🥺.
Ich spüre die vielen Stimmen, sehe verschwommene Lichter und höre das Piepen der Maschinen. Alles ist neu. Ich habe Angst, Mama. Ich kann nicht selbst atmen, mein Herz braucht Hilfe, meine Haut ist noch so dünn. Und doch… weißt du was? Ich spüre dich.
Wenn du da sitzt. Wenn du deine Hand ganz vorsichtig auf den Inkubator legst. Wenn du mit mir sprichst – mit deiner weichen, bekannten Stimme – dann wird alles ein kleines bisschen besser. Ich erkenne dich. Ich erinnere mich. An dein Herzklopfen. An deine Lieder. An unsere Verbindung❤️.
Die Schwestern hier sind sanft. Sie nennen mich „Kämpferin“. Und auch wenn ich sie kaum sehen kann, fühle ich, dass sie mich mögen. Dass sie alles tun, damit ich bleibe. Ich höre ihre beruhigenden Stimmen, spüre ihre vorsichtigen Hände, wenn sie mir helfen, stark zu werden.
Aber am meisten spüre ich dich. Immer wenn du da bist, Mama, atme ich leichter.
Wenn du mit deinem Finger an das Fenster tippst, wenn du leise flüsterst, dass ich mutig bin – dann bin ich das auch.
Ich weiß, du weinst manchmal. Ich höre es in deiner Stimme. Aber glaub mir: Du machst das ganz wunderbar. Du gibst mir Halt, selbst wenn du mich nicht halten kannst.
Hier ist alles fremd, aber du bist mein Zuhause. Ich kämpfe. Für dich. Für uns. Für den Moment, wenn du mich irgendwann wirklich halten darfst – ohne Scheibe dazwischen. Ich werde warten. Wachsen. Atmen lernen. Weil du mir diese Kraft gibst.
Ich bin klein, Mama. Aber meine Liebe zu dir ist riesig. Wir werden das zusammen schaffen“ ❤️
Schon Wahnsinn was unsere kleinen Kämpfer hier durchmachen oder? Sie kämpfen sich ins Leben 🙏🏻❤️👣